Rilke - Die Liebende - Bis wohin reicht mein Leben
Mir wurde das heute Morgen so richtig bewusst ... bis wohin reicht mein Leben?
Wie weit darf man vordenken? Wie weit steht es uns zu das Leben zu verplanen?
Alle Pläne nützen nichts wenn der Körper "Nein" sagt ... aber Träume helfen ... realisierbare Träume ... mehr oder weniger realisierbare...
... den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
Die Liebende
Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?
Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.
Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir, so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los
den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.
R.M. Rilke: Der Neuen Gedichte anderer Teil
Wie weit darf man vordenken? Wie weit steht es uns zu das Leben zu verplanen?
Alle Pläne nützen nichts wenn der Körper "Nein" sagt ... aber Träume helfen ... realisierbare Träume ... mehr oder weniger realisierbare...
... den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
Die Liebende
Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?
Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.
Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir, so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los
den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.
R.M. Rilke: Der Neuen Gedichte anderer Teil
Kotopulo - 25. Jun, 09:35
4439 x bei mir reingeschnüffelt
erst heute....
wunderschön! ich finde das rilke-projekt sehr gelungen, seine texte auf diese art einem publikum näherzubringen, welches *normalerweise* nicht auf die idee käme, sich rilke *anzutun*, wie es mir einmal jemand erklärt hat.
lg